2025 geriet die Supermarktkette Kaufland in die negativen Schlagzeilen: Mehrere Filialen in Deutschland wiesen gravierende Hygienemängel auf, die von Investigativ-Reportern aufgedeckt wurden. Verschimmelte Lebensmittel, Schädlingsbefall und unsaubere Lagerbedingungen – all das wurde in einigen Märkten dokumentiert. Dies erschütterte das Vertrauen vieler Kund:innen in die sonst für Qualität werbende Handelskette. Welche Kaufland-Filialen 2025 betroffen waren, welche Verstöße begangen wurden und wie Behörden, Verbraucherorganisationen und Kaufland selbst reagierten, fassen wir hier umfassend zusammen. Zudem geben wir Tipps, wie Sie trotz solcher Skandale sicher bei Kaufland einkaufen und dabei sparen können – mit Bezug zu ProspektGuru.de und aktuellen Angeboten.
Hintergründe: Hygieneskandal bei Kaufland 2025
Im Frühjahr 2025 deckte ein Team von Reportern des RTL-Formats „Team Wallraff“ gemeinsam mit dem Magazin stern eklatante Hygienemissstände in Kaufland-Supermärkten auf. Über mehrere Monate recherchierten die Reporter verdeckt in 50 Kaufland-Filialen bundesweit – mit alarmierendem Ergebnis: In mehr als 80 % der getesteten Märkte stießen sie auf Hygieneprobleme. Konkret fanden sie unter anderem:
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Schimmel in Kühlregalen: In 41 von 50 Filialen wurden verschimmelte Ablagerungen in Kühltheken oder Kühlschränken entdeckt. Teilweise waren Kühltruhen vereist, es tropfte Kondenswasser heraus, und auf dem Boden davor bildeten sich Pfützen – ideale Nährböden für Keime.
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Verdorbene Waren und Manipulationen: In manchen Märkten wurden abgelaufene Lebensmittel nicht entsorgt, sondern umetikettiert und weiter angeboten. So soll in einer Filiale bewusst verschimmelte Ware durch Abschneiden der betroffenen Stellen „aufgehübscht“ und zum Verkauf auslegt worden sein.
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Schädlingsbefall: Ein Markt hatte erhebliche Mäuseprobleme, inklusive Mäusekot in der Backwarenabteilung. Eine Kaufland-Sprecherin bestätigte gegenüber stern einen „Schädlingsbefall“ in dieser Filiale.
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Hygiene am Frischfleisch: Laboruntersuchungen ergaben, dass Fäkalkeime auf frischem Hähnchenfleisch vorkamen – ein Hinweis auf mangelhafte Sauberkeit bei Verarbeitung oder Lagerung. Völlig unzureichende Zustände fanden die Reporter auch an der Frischetheke: In einem Fall wurden angeschimmelte Käselaibe einfach an den schimmligen Stellen abgeschnitten und der Rest weiter verkauft.
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Defekte Kühltechnik: Viele Filialen arbeiteten mit veralteten Kühlmöbeln. Es wurden tropfende und vereiste Kühltruhen dokumentiert, teils mit provisorisch angebrachten Auffangbändern für Wasser. Solche technischen Mängel können Temperaturschwankungen verursachen und damit die Qualität der Lebensmittel beeinträchtigen – bis hin zur Gesundheitsgefahr durch Keime.
All diese Missstände zeigten ein systemisches Problem auf – man konnte „nicht mehr von Einzelfällen sprechen“, wie es im RTL-Beitrag hieß. Besonders zwei Kaufland-Filialen stachen negativ hervor und sorgten für Schlagzeilen in der Presse:
Betroffene Kaufland-Filialen 2025 im Überblick
Um die wichtigsten Fälle zu verdeutlichen, haben wir die bekannt gewordenen „Ekel-Filialen“ und deren Verstöße in einer Tabelle zusammengefasst:
Filiale (Standort) | Festgestellte Hygienemängel 2025 | Konsequenzen |
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Kaufland Bad Tölz (Bayern) | – Verschimmelte Ware verkauft (schimmelige Stellen nur entfernt)– Abgelaufene Lebensmittel umetikettiert und weiterverkauft– Schimmelbefall an Regalen und Kühltheken– Defekte Kühltruhen, Vereisungen und Wasserlachen | 1 Woche Schließung für Grundreinigung und Schulungen; Führungsriege entlassen, neues Filialleitungsteam eingesetzt; zusätzliche Hygieneschulungen für Mitarbeitende. |
Kaufland Homburg (Saarland) | – Mäusebefall in der Filiale (Mäuse sichtbar, Kotspuren)– Fäkalkeime auf Fleisch (Laborbefund, siehe Team Wallraff)– Schimmel in Kühlmöbeln (wie in vielen Filialen) | Mehrmonatige Schließung (ca. 5–6 Monate) ab April 2025; Filiale wird vorzeitig grundsaniert (Modernisierung der Kühlanlagen etc.); Filialleitung ausgetauscht. Mitarbeiter behalten Jobs und arbeiten ggf. vorübergehend in umliegenden Filialen. |
Weitere Filialen (bundesweit) | – Schimmel in Kühlregalen (41 von 50 getesteten Märkten betroffen)– Tropfende/vereiste Kühltruhen (20 von 50 Märkten mit Wasser-Auffangbändern)– Allg. Hygienemängel (unsaubere Flächen, Personalmangel bei Reinigung) | Bundesweite Grundreinigung aller Kaufland-Märkte angekündigt; verstärkte interne Kontrollen und Wartungen der Kühltechnik; Schulungen für Mitarbeiter bezüglich Hygiene. |
Bad Tölz und Homburg gelten als die Epizentren des Skandals. In Bad Tölz wurden die Vorwürfe sogar durch eigene Mitarbeiter an die Reporter herangetragen – Belegschaftsmitglieder hatten wegen enormem Zeit- und Leistungsdruck die Missstände nicht mehr hinnehmen wollen. Die dortigen Zustände an der Frischetheke (Schimmel und Etikettenschwindel bei abgelaufener Ware) wurden von Verbraucherschützern und Medien als „skandalös“ bezeichnet. Im saarländischen Homburg wiederum waren es vor allem der Schädlingsbefall und unhygienische Kühltheken, die zur sofortigen Schließung führten. Die Presse titelte von „Ekel-Filialen“, nachdem diese Fälle publik wurden.
Reaktionen von Gesundheitsämtern und Verbraucherorganisationen
Die Enthüllungen warfen die Frage auf: Wie konnten solche Zustände unentdeckt bleiben? Zuständig für die Lebensmittelüberwachung in Supermärkten sind die Behörden der Landkreise bzw. Städte (häufig die Veterinär- oder Gesundheitsämter). Im Fall Bad Tölz gab das Landratsamt bekannt, dass man bereits im Juni 2024 eine unangekündigte Kontrolle der dortigen Kaufland-Filiale durchgeführt hatte – damals ausgelöst durch eine Verbraucherbeschwerde. Dabei wurden schon Mängel festgestellt, z. B. verschmutzte Abläufe, eine dreckige Spülmaschine und fehlende Hygieneschulungen bei Mitarbeitern. Das Amt erteilte Auflagen und führte Nachkontrollen durch. Kurz vor der Team-Wallraff-Reportage bat Kaufland im März 2025 das Amt sogar selbst um eine erneute Überprüfung der Tölzer Filiale – offenbar in Erwartung der Veröffentlichung. Bei dieser Kontrolle am 24. März 2025 seien „keine gravierenden Mängel“ festgestellt worden, nur einige Kleinigkeiten, so die Behördensprecherin.
Dennoch machten die nun veröffentlichten Fälle klar, dass die üblichen Stichproben der Ämter nicht ausreichen, um vorsätzliche Vertuschung oder kurzfristig behobene Mängel aufzudecken. Das Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen räumte ein, dass bewusstes kriminelles Handeln – etwa das Umetikettieren abgelaufener Ware oder das Abschneiden von Schimmel kurz vor einer angekündigten Kontrolle – bei stichprobenartigen Prüfungen schwer nachweisbar ist. Solche Manipulationen finden erfahrungsgemäß nicht statt, wenn Kontrolleure im Markt sind. Mit anderen Worten: Ein Supermarkt kann bei einer jährlichen Routinekontrolle sauber wirken, aber zwischen den Terminen gegen Vorschriften verstoßen.
Gesundheitsämter kündigten nach dem Kaufland-Skandal an, verstärkt auf Hinweise von Verbrauchern zu reagieren. Generell richten sich die Kontrolldichte und -häufigkeit nach einer Risikobewertung des Betriebs. Bei Supermärkten mit großer Frischetheke (Fleisch, Fisch, Käse etc.) oder auffälligen Verstößen in der Vergangenheit werden die Intervalle enger gesetzt. Zusätzlich zu den regelmäßigen Routinekontrollen (meist einmal jährlich, unangemeldet) führen Behörden auch anlassbezogene Sonderkontrollen durch, z. B. wenn Beschwerden eingehen oder – wie im Kaufland-Fall – Medienberichte Mängel aufdecken. In schweren Fällen können die Behörden sogar sofortige Filialschließungen anordnen oder Produkte aus dem Verkehr ziehen. Bußgelder sind ebenfalls möglich: Bei Verstößen gegen Lebensmittelhygiene-Vorschriften drohen je nach Schwere teils empfindliche Geldstrafen oder andere Sanktionen. (Im Landkreis Rosenheim etwa, zu dem mehrere Kaufland-Märkte gehören, gab es 2024 laut Amt allerdings nur geringfügige Mängel ohne Bußgeldverfahren – schwere Hygieneverstöße wie bei Kaufland 2025 sind zum Glück die Ausnahme.)
Auch Verbraucherschutzorganisationen reagierten alarmiert. Die Verbraucherzentrale forderte Aufklärung und erinnerte daran, dass Kundinnen und Kunden ein Recht auf Information über die Hygienezustände „ihres“ Supermarkts haben. Laut Verbraucherinformationsgesetz (VIG) können Verbraucher bei der zuständigen Behörde die Ergebnisse der letzten Lebensmittelkontrollen schriftlich erfragen – formlos per E-Mail, Brief oder Online-Formular. Die Behörde muss, mit wenigen Ausnahmen, innerhalb einer Frist Auskunft geben, ob und welche Mängel festgestellt wurden. Diese Möglichkeit ist vielen nicht bekannt, kann aber mehr Transparenz schaffen. (Wichtig: Sollte ein Ergebnis Teil eines laufenden Strafverfahrens sein, kann die Auskunft vorübergehend verweigert werden.) Verbraucherverbände plädieren schon länger dafür, die Hygiene-Scores von Lebensmittelbetrieben öffentlich zu machen – etwa in Form einer Hygiene-Ampel am Eingang, wie es in Dänemark oder Wales üblich ist. In Deutschland gibt es dazu Pilotprojekte (z. B. in Bielefeld), doch flächendeckend wurde eine solche Kennzeichnung bislang nicht umgesetzt.
Von Seiten der Verbraucherorganisationen kamen außerdem praktische Hinweise, wie man sich als Kunde schützen kann. Dr. Britta Schautz von der Verbraucherzentrale Berlin riet in der RTL-Sendung dazu, beim Einkauf auf Warnsignale zu achten: Beschlagene Scheiben an Kühltheken, ungewöhnliche Eisbildung (dicke Eiszapfen oder Eisbrocken in Tiefkühltruhen) oder gar provisorische Auffangbehälter für Wasser vor Kühlgeräten seien Hinweise, dass etwas nicht stimmt. Solche Beobachtungen sollte man nicht ignorieren, denn undichte oder schlecht gewartete Kühlungen können dazu führen, dass die Kühlkette unterbrochen wird oder Keime ins Lebensmittel gelangen. Verbraucher könnten im Zweifel das Personal ansprechen oder das lokale Gesundheitsamt informieren, wenn gravierende Missstände auffallen.
Kauflands Reaktion: Maßnahmen, „Qualitäts-TÜV“ und Investitionen
Konfrontiert mit den Vorwürfen, zeigte sich Kaufland „betroffen“ und versprach umfassende Konsequenzen. Kaufland-Deutschlandchef Jochen Kratz beteuerte in Interviews (u. a. mit Bild) zunächst, dass man grundsätzlich „in allen Filialen“ hohe Sauberkeits- und Hygienestandards einhalte. Allerdings räumte er ein: „Trotz strenger Regeln und regelmäßiger Schulungen kam es zu Verstößen. Wir müssen analysieren, warum unsere Kontrollmechanismen versagt haben“. Um das verlorene Vertrauen zurückzugewinnen, leitete das Unternehmen mehrere Schritte ein:
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Schließung und Sanierung der Problem-Filialen: Die Filiale Homburg wurde mit sofortiger Wirkung dichtgemacht. Statt wie geplant im laufenden Betrieb zu modernisieren, entschied Kaufland, den Markt für fünf bis sechs Monate komplett zu schließen und gründlich zu sanieren. „Was dort gestern zu sehen war, wird es so nicht mehr geben“, versprach Kratz – im Spätherbst 2025 solle Homburg runderneuert und nach neuesten Standards wieder öffnen. In Bad Tölz wurde eine einwöchige „Zwangspause“ verhängt: Die Filiale blieb rund 8 Tage geschlossen, um alle Abläufe zu überprüfen und eine Grundreinigung durchzuführen. Ziel war, dass die Kunden „ihren Ostereinkauf wieder mit gutem Gefühl erledigen können“ – tatsächlich öffnete der Markt rechtzeitig vor Ostern (Mitte April 2025) wieder. Beide Filialen erhielten, wie erwähnt, neue Führungs-Teams; die bisherigen Verantwortlichen wurden versetzt oder gekündigt. Laut Kaufland wurden personelle Konsequenzen „bis hin zur Geschäftsführung“ gezogen, da in diesen Märkten Dinge passiert seien, „die so nicht vorkommen dürfen“.
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5-Punkte-Plan für alle Filialen: Am 4. April 2025 stellte Kaufland einen Aktionsplan vor, um die Mängel abzustellen. Ein Kernpunkt: Jedes der über 700 Kaufland-Häuser in Deutschland soll in den folgenden Wochen einer umfassenden Grundreinigung unterzogen werden. Darüber hinaus kündigte das Management an, massiv in die Infrastruktur zu investieren: 500 Millionen Euro jährlich sollen in neue Kühlmöbel fließen. Alte, störanfällige Kühltheken und -truhen – wie sie z. B. in Homburg ursächlich für die Probleme waren – werden sukzessive ersetzt. Kratz sagte, man plane, in den nächsten 3–4 Jahren alle veralteten Kühlgeräte auszutauschen. Damit reagiert Kaufland auf den Vorwurf, man habe zu lange an alter Technik festgehalten, die Ausfälle und Schimmelbildung begünstigte.
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Externe Kontrollen („Qualitäts-TÜV“): Um die internen Kontrollen zu verbessern, soll ein unabhängiger Blick von außen helfen. Kaufland engagiert externe Prüfinstitute, die die Hygienestandards und Abläufe in den Filialen überwachen und beraten sollen. Jochen Kratz kündigte einen „Qualitäts-TÜV“ für die Prozesse an. Dabei wollen sie alle internen Kontrollmechanismen auf den Prüfstand stellen – von Schulungen über Dokumentation bis hin zur Personalbesetzung – und durch Experten bewerten lassen. Ziel sei sicherzustellen, dass die internen Vorgaben konsequent umgesetzt werden. Begonnen werde mit einer Bestandsaufnahme der Kühltechnik (hier gab es offenkundig den größten Handlungsbedarf) und dann alle weiteren Bereiche entlang der Kühlkette.
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Hygiene-Schulungen und Personalaufstockung: Parallel dazu fanden in betroffenen Märkten zusätzliche Mitarbeiterschulungen statt, um das Personal für Lebensmittelsicherheit zu sensibilisieren. In Bad Tölz etwa wurden während der Schließung alle ~80 Angestellten intensiv nachgeschult. Außerdem soll die Reinigungscrew aufgestockt werden: Ein Kritikpunkt der Reporter war, dass in großen Märkten oft zu wenig Reinigungspersonal eingesetzt wird (in Bad Tölz war z. B. nur eine Reinigungskraft für 3.800 m² Fläche tagsüber zuständig). Kaufland hat angekündigt, hier nachzubessern, um regelmäßiger und gründlicher reinigen zu können.
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Öffentlichkeitsarbeit und Transparenz: Kaufland betonte in Stellungnahmen, dass die gezeigten Zustände „in keiner Weise den internen Standards“ entsprechen. Man habe strenge Hygiene-Vorgaben und führe auch tägliche Eigenkontrollen (z. B. Temperaturprotokolle jeder Kühltruhe) in allen Filialen durch. Diese Eigenkontrollen allein reichten offenbar nicht – daher nun die genannten Maßnahmen. Kaufland versprach, die Vorfälle detailliert aufzuarbeiten, um ähnliche Probleme in Zukunft auszuschließen. Das Unternehmen versucht so, Vertrauen zurückzugewinnen. In der Kommunikation gegenüber Kunden – etwa durch Aushänge oder auf der Website – wurde versichert, dass Lebensmittelsicherheit oberste Priorität habe und man „die Ärmel hochkrempeln“ werde, um den Kunden zu zeigen: „Wir sind für Sie da“.
Trotz dieser Anstrengungen gab es auch Kritik von anderer Seite: Die Gewerkschaft ver.di monierte, Kaufland konzentriere sich nur auf Symptome, nicht aber auf die Ursachen. Der Hygieneskandal sei auch eine Folge von hoher Arbeitsbelastung und Kostendruck. „Es wird wieder einmal Druck auf die Beschäftigten ausgeübt, statt sich ernsthaft mit den Ursachen auseinanderzusetzen“, ließ ver.di verlautbaren. Wenn z. B. Mitarbeitende unter großem Zeitdruck stehen, könne es vorkommen, dass Hygiene-Schritte vernachlässigt oder unsaubere Ware aus Angst vor Verlusten doch verkauft werde. Tatsächlich berichten Kaufland-Mitarbeiter, dass ein „Klima der Angst“ herrsche, insbesondere an den Frischetheken: Bleiben abends Lebensmittel übrig, würde das Team für die Abschreibungen verantwortlich gemacht – aber wenn sie vorsichtiger disponieren und weniger Ware bereitstellen, gäbe es Ärger, weil die Theke nicht voll aussieht. Dieser Zwiespalt aus Umsatzerwartung vs. Hygiene müsse im Management angegangen werden. Kaufland betont, man habe auch mit Betriebsräten gesprochen und wolle die Mitarbeitenden stärker einbinden. In Bad Tölz beispielsweise wurde versichert, dass die normalen Angestellten keine negativen Konsequenzen zu fürchten haben; stattdessen wolle man gemeinsam herausfinden, „was schiefgelaufen ist“. Der neue Hausleiter dort sieht seine Aufgabe auch darin, den Teamgeist zu stärken und den Beschäftigten die Angst zu nehmen. Zufriedene, gut informierte Mitarbeiter seien schließlich eine wichtige Voraussetzung für hygienisches Arbeiten.
Lebensmittelrückrufe: Parallel zu den Hygiene-Maßnahmen in den Märkten wurde 2025 deutlich kommuniziert, dass verdächtige oder unsichere Produkte konsequent zurückgerufen werden. Rückrufe sind ein wichtiges Instrument, um Verbraucher vor gesundheitsschädlichen Lebensmitteln zu schützen. So gab es im Juni 2025 zum Beispiel einen bundesweiten Rückruf für „K-Bio Zarter Gemüsemais“ im Glas, der bei Kaufland verkauft wird. Grund: In einzelnen Gläsern könnten Glassplitter enthalten sein, was zu Verletzungen führen kann. Der Hersteller (I. Schroeder KG) und Kaufland warnten die Kunden ausdrücklich vor dem Verzehr und baten darum, die betreffenden Chargen im Markt zurückzugeben. Der Kaufpreis wurde selbstverständlich erstattet, auch ohne Kassenbon. Lebensmittelrückrufe bei Kaufland sind zwar nicht direkt Teil des Hygieneskandals, zeigen aber, dass das Unternehmen – ebenso wie andere Handelsketten – im Krisenfall reagiert und Ware vom Markt nimmt, wenn eine Gesundheitsgefahr besteht. Aktuelle Rückrufe werden auf lebensmittelwarnung.de veröffentlicht und oft in den Medien oder direkt in den Filialen ausgehängt. Als Kunde sollte man solche Warnungen ernst nehmen. (Beispielsweise wurden 2025 neben dem Mais auch ein Katzenfutter und andere Produkte zurückgerufen – stets mit dem Rat, die Artikel nicht zu konsumieren und zurückzubringen.)
So schützen Sie sich: Tipps für hygienebewusstes Einkaufen
Die aufgedeckten Mängel verunsichern verständlicherweise viele Verbraucher. Doch es gibt Möglichkeiten, sich selbst zu schützen und Anzeichen für schlechte Hygiene im Supermarkt zu erkennen. Hier eine Checkliste und Tipps, worauf Sie achten können:
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Auf Sauberkeit im Markt achten: Machen Sie beim Betreten Ihres Supermarkts einen kurzen „Hygiene-Check“. Sind Böden und Theken sichtbar sauber? Herrscht vielleicht ein unangenehmer Geruch (etwa nach Verwesung oder stark nach Reinigungsmittel, was auf vertuschte Probleme hinweisen könnte)? Achten Sie insbesondere im Frischebereich auf Auffälligkeiten: Pfützen oder Tropfwasser vor den Kühlregalen, beschlagene Scheiben an Kühltheken oder sogar provisorische Handtuchstreifen am Boden sind Warnsignale. Sie deuten auf defekte oder unsaubere Kühlgeräte hin – dort könnten sich Keime vermehren. Auch Tierkot (z. B. kleine schwarze Krümel, die auf Mäusekot hindeuten) in Ecken oder Regalen ist ein Alarmsignal. Sollten Sie derartiges bemerken, informieren Sie das Filialpersonal. Scheuen Sie sich nicht, im Zweifel auch das zuständige Lebensmittelüberwachungsamt zu kontaktieren – dies kann anonym geschehen und setzt unter Umständen eine Sonderkontrolle in Gang.
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Verpackte Ware genau prüfen: Nehmen Sie Lebensmittel(verpackungen) vor dem Kauf in die Hand und schauen Sie sie sich an. Ist die Verpackung unbeschädigt und sauber? Ein aufgeblähter Deckel bei Joghurt oder aufgequollene Plastikverpackungen bei Fleisch können auf Gärung oder Bakterien hindeuten – Finger weg. Achten Sie auf das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) und dessen Platzierung: Bei Kaufland wurden in einem Fall Etiketten überklebt, um abgelaufene Daten zu kaschieren. Wenn ein Datum seltsam platziert oder doppelt vorhanden ist, lieber skeptisch sein. Generell gilt: Produkte nach Ablauf des MHD sollten nicht mehr verkauft werden. Falls Sie ein abgelaufenes Produkt im Regal finden, können Sie das Personal höflich darauf hinweisen – im Sinne aller Kunden.
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Bei Frischware: schauen, riechen, fragen: An der Frischetheke (Fleisch, Wurst, Käse, Fisch) sollten Sie auf Ihr Bauchgefühl und Ihre Sinne vertrauen. Sieht z. B. das Schnittkäse-Stück an den Rändern trocken oder verfärbt aus? Riecht etwas unangenehm, etwa säuerlich oder modrig? Dann lieber nicht kaufen. Fragen Sie ruhig den/die Mitarbeiter: „Ist das heute frisch aufgeschnitten?“ – Bei Unsicherheit dürfen Sie auch um ein frisches Stück aus dem Ganzen bitten. Gute Märkte haben nichts zu verbergen und kommen solchen Bitten nach. Tipp: Besonders bei abgepackter Frischware in Selbstbedienung (etwa abgepacktes Fleisch oder Salate) lohnt ein Extra-Blick: Liegt Kondenswasser in der Packung? Sind Verfärbungen sichtbar? Dies könnten Anzeichen sein, dass die Kühlkette unterbrochen war.
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Gefrorenes richtig wählen: Wenn Sie Tiefkühlkost kaufen, werfen Sie einen Blick in die Truhe. Dicke Eisschichten oder Eisbrocken innen an den Wänden sind nicht normal, sondern ein Warnsignal für Temperaturprobleme. Packungen, die aneinander festgefroren sind oder Eiskristalle aufweisen, könnten schon angetaut gewesen sein. Hier hilft der Schüttel-Test: Bei z. B. tiefgekühltem Gemüse – hören Sie beim Schütteln ein Klappern vieler kleiner gefrorener Stücke? Gut, dann ist es wahrscheinlich durchgehend gefroren geblieben. Hören Sie nichts (weil ein einziger Eisklotz in der Packung ist), lassen Sie das Produkt lieber liegen – es war vermutlich schon mal aufgetaut. Nehmen Sie Tiefkühlware am Ende Ihres Einkaufs, transportieren Sie sie zügig nach Hause und verwenden Sie wenn möglich Kühltaschen, um die Kälte zu halten.
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Informiert bleiben – Rückrufe und Berichte beachten: Behalten Sie im Hinterkopf, dass nicht jeder Missstand sofort öffentlich wird. Informieren Sie sich gelegentlich, ob Ihre Stammfiliale in der Vergangenheit Probleme hatte. Eine Möglichkeit: Stellen Sie eine VIG-Anfrage bei Ihrem Amt, um das letzte Kontrollprotokoll zu erhalten. Außerdem können Sie auf Portalen wie Lebensmittelwarnung.de oder den Websites der Verbraucherzentralen aktuelle Lebensmittelrückrufe einsehen. Medienberichte über „Ekel-Filialen“ sollte man ernst nehmen – oft berichten lokale Zeitungen, wenn in ihrer Region ein Supermarkt negativ aufgefallen ist. So wussten z. B. viele Tölzer Bürger bereits aus der Presse, dass es in „ihrem“ Kaufland Hygieneschwierigkeiten gab. Mit diesem Wissen kauft man bewusster ein. Und im Zweifel gilt: lieber einen anderen Markt aufsuchen, wenn einem etwas komisch vorkommt.
Trotz allem günstig und sicher bei Kaufland einkaufen – geht das?
Nach solchen Skandalen fragen sich viele: Soll ich überhaupt noch bei Kaufland einkaufen? – Fakt ist: Kaufland hat auf die Probleme reagiert und die meisten Missstände beseitigt. Es gibt keinen Grund zur Panik oder alle Kaufland-Filialen pauschal zu meiden. Wer einige der obigen Hinweise beachtet, kann auch weiterhin sicher bei Kaufland einkaufen. Die Kette wird sich bemühen, verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen – wovon am Ende die Kundschaft profitiert.
Und gerade weil Kaufland mit aggressiven Preisen und Angeboten lockt, wäre es schade, diese nicht zu nutzen. Sie können also trotz Hygieneskandal sparen, wenn Sie ein paar Tipps beherzigen:
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Aktuelle Angebote nutzen: Behalten Sie die Kaufland-Wochenangebote im Blick, um preisgünstig einzukaufen. Auf ProspektGuru.de finden Sie stets den neuesten Kaufland-Prospekt mit allen Rabattaktionen – bequem online durchblätterbar. Planen Sie Ihren Einkauf rund um diese Angebote. Wenn z.B. Fleisch im Angebot ist, kaufen Sie es früh in der Woche und achten Sie besonders auf die Frische (siehe Tipps oben). Durch kluge Planung können Sie sparen, ohne Kompromisse bei der Qualität einzugehen.
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Einkaufszeitpunkt wählen: Gehen Sie idealerweise morgens oder vormittags einkaufen. Zu Tagesbeginn sind die Regale frisch aufgefüllt und die Wahrscheinlichkeit höher, dass Frischware vom selben Tag stammt. Außerdem haben Sie eine größere Auswahl und können die besten Stücke nehmen. Viele Supermärkte reinigen auch über Nacht – morgens ist der Laden daher oft am saubersten.
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Kühlkette nicht unterbrechen: Nutzen Sie Kauflands günstige Angebote für leicht verderbliche Ware (Fleisch, Milchprodukte, Tiefkühlkost) ruhig aus – aber bringen Sie diese Produkte nach dem Einkauf schnell nach Hause. So verhindern Sie, dass aus einem sauberen Produkt durch falschen Transport ein Hygieneproblem wird. Wer auf dem Heimweg noch andere Erledigungen hat, packt empfindliche Ware am besten in eine Kühltasche. So bleiben z.B. die gefrorenen Sonderangebote wirklich tiefgekühlt.
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Eigenen Behälter für Frischtheke mitbringen: Kaufland erlaubt in vielen Filialen inzwischen, dass Kunden eigene Dosen an der Frischetheke nutzen (ein nachhaltiger Trend). Das kann hygienische Vorteile haben, weil Sie die Kontrolle über die Sauberkeit der Verpackung haben. Fragen Sie einfach nach. So sparen Sie Verpackungsmüll und wissen, dass Ihr Behälter sauber ist – doppelt gut.
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Augen auf bei Reduzierungen: Kaufland reduziert abends oder am letzten Gültigkeitstag oft die Preise von Frischware (z. B. 30 % Rabatt auf Artikel kurz vor Ablauf). Diese Schnäppchen sind verlockend – schlagen Sie zu, aber prüfen Sie umso gründlicher. Ist das reduzierte Hackfleisch noch kühl und riecht neutral? Dann können Sie es dank Rabatt günstig verarbeiten, idealerweise noch am selben Tag. Reduzierte Ware sollte wirklich zeitnah verbraucht oder eingefroren werden, damit Sie kein Gesundheitsrisiko eingehen. So kombiniert man Sparen mit Vernunft.
Zusätzlich können Sie natürlich auch das Kaufland-Treueprogramm (die digitale Kaufland Card via App) nutzen, um Coupons und Rabattpunkte zu sammeln. Dadurch spart man bei häufigem Einkauf nochmals Geld – allerdings sollten Preis und Hygiene immer in Balance sein. Ein Produkt nur wegen des Rabatts zu kaufen, obwohl es Ihnen nicht frisch erscheint, wäre am falschen Ende gespart.
Fazit: Wachsam bleiben und informiert einkaufen
Der Hygieneskandal 2025 hat gezeigt, dass selbst ein großer Supermarkt wie Kaufland erhebliche Probleme haben kann. Für die Kundschaft heißt das aber nicht, dass überall Gefahr lauert. Vielmehr ist jetzt das Bewusstsein geschärft – sowohl bei den Verbrauchern als auch beim Unternehmen. Kaufland hat Maßnahmen ergriffen, um die Missstände zu beheben, und steht unter genauer Beobachtung von Behörden und Öffentlichkeit.
Für Sie als Kundin oder Kunde gilt: Wachsam, aber nicht ängstlich einkaufen. Vertrauen Sie Ihren Sinnen und reagieren Sie, wenn Ihnen etwas ungewöhnlich vorkommt. Nutzen Sie Ihr Recht auf Information und achten Sie auf Hygiene-Hinweise im Markt. Dann können Sie weiterhin die Vorteile von Kaufland – große Auswahl, günstige Preise und attraktive Angebote – genießen, ohne Abstriche bei der Lebensmittelsicherheit machen zu müssen. ProspektGuru.de hilft Ihnen dabei, stets die aktuellen Kaufland-Angebote im Blick zu haben, damit Sie sicher und sparsam haushalten können.
Am Ende ist der beste Verbraucherschutz eine Kombination aus strenger Kontrolle (durch Unternehmen und Ämter) und informierten Verbrauchern, die nicht blind einkaufen. Mit diesem Wissen im Gepäck brauchen Sie keine „Ekel-Filiale“ zu fürchten – weder bei Kaufland noch anderswo. Bleiben Sie informiert, fragen Sie im Zweifel nach, und lassen Sie sich den Appetit auf günstige Lebensmittel nicht verderben!
Quellen: Die Angaben in diesem Artikel basieren auf Medienberichten und offiziellen Stellungnahmen zum Kaufland-Hygieneskandal 2025, u.a. RTL Team Wallraff, stern, dpa-Meldungen, t-online, Süddeutsche Zeitung sowie Informationen der Verbraucherzentrale und der Behörden. Weitere Details finden Sie auf den verlinkten Quellen.